WETTBEWERB MARKTPLATZ / GUTGESELLENTORPLATZ

Im historisch gewachsenen Konglomerat unterschiedlicher Bodenbeläge und baulicher Typologien tritt das neue Zentrum dank seiner visuellen Ruhe prägnant hervor: Ein durchgängiger Belagsteppich verbindet nun die markante Ankerpunkten des städtischen Lebens, den Markt- und Gutgesellentorplatz, und macht diese zur barrierefreien Einheit. Betonplatten konstanter Breite doch variabler Länge schaffen in ihrer Flächigkeit ein ruhiges, aber nicht steriles Bild. Das Verlegemuster spielt mit unterschiedlichen Richtungen, es differenziert die verschiedenen Räume des Stadtlebens aus und klärt die Verkehrsführung. Die Grenzlinien, an denen die Ausrichtung des Belags wechselt, sind an den städtebaulichen Scharnierstellen gesetzt. Die subtilen Richtungswechsel im Fugenbild werden dank der großzügigen Flächen wirksames und intuitiv verständliches Mittel der Zonierung.

Im neuen Belagsteppich wird der Marktplatz zur Intarsie – zum ruhigen, autofreien Kern des Zentrums, der sich als unkomplizierte Freifläche für die verschiedenen Veranstaltungen anbietet. Die Rheinkiesel vereinen die drei wichtigsten Elemente des Platzes zum raumwirksamen Ensemble. Sie erhalten durch ihre Freistellung angemessene Bedeutung: Die Litfaßsäule wird zum analogen Informationszentrum von fast anachronistischem Charme. Die drei Linden werden dank neuer Sitzelemente in ihrem Schatten zum Ruhe- und Begegnungsort. Der Europabrunnen prägt den Platz in dreifacher Hinsicht. Seit 1961 ist er zusammen mit dem Europalicht auf dem Eckartsberg Zeichen der europäischen Verständigung. Er ist Teil und Ausdruck der Stadtgeschichte und ortsverbundenes Gestaltungselement des Strassenraumes. Zugleich strahlt er in seiner Funktion als Wasserquelle auch charmante Alltagsfunktionalität aus.

 

Breisach  I  BW  I  D
Wettbewerb: Stadt Breiach
2016
mit Müller Illien Landschaftsarchitekten  I  ZH